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Artikel: Wie mich 3 Jahre Meditation verändert haben (Teil 2)

Person steht bei Sonnenschein am Ufer eines Sees und schaut in die Ferne

Wie mich 3 Jahre Meditation verändert haben (Teil 2)

Beinahe jeden Tag der letzten drei Jahre saß ich für einige Minuten auf dem Boden, einem Stuhl oder meinem Meditationskissen – in Stille. Was das Innehalten mir gegeben hat, und was ich dadurch verloren habe.

+++ Hier geht’s zu Teil 1 +++

Wer schafft es bitte, minutenlang an nichts zu denken?

Das dachte ich mir nach meinen ersten Meditationsversuchen jedes einzelne Mal. Mache ich was falsch? Wieso denke ich so viel? Was soll denn in meinem Kopf sein, wenn nicht Gedanken? Es dauerte eine Zeit, bis ich verstand, dass es bei der Meditation nicht darum geht, an nichts zu denken, sondern immer wieder zum gegenwärtigen Moment zurückzukehren. Und ich merkte auch, dass Meditation durchaus anstrengend sein kann. Denn Meditation erfordert eine ganze Menge Fokus. Die Gedanken schweifen zu lassen ist einfach; sich immer wieder zwischen den eigenen Gedankengängen zu unterbrechen, erfordert schon ein bisschen mehr Mühe. Und Konzentration. 

Wofür das Ganze?

Man könnte sich an dieser Stelle die Frage stellen, wofür man meditiert. Was ist das Endziel? Worauf möchte man hinaus? Was erhofft man sich, was passieren soll? In Teil 1 dieses Blogartikels habe ich bereits ein wenig über meine persönliche Motivation zu Meditieren, geschrieben. Ich war hauptsächlich von dem Gedanken fasziniert, den Kopf frei zu bekommen und nicht mehr so ein übermäßiges Gedankenkarussell in meinem Kopf zu beherbergen. Natürlich hatte ich über die positiven Effekte von Meditation gehört, die sich auf körperlicher und psychischer Ebene einstellen können. Aber mir ging es nicht darum, diese Dinge zu erreichen, ich hatte in dem Sinne kein Endziel oder besondere Erwartungen ans Meditieren. 

Das ist denke ich auch der Grund, weshalb ich nun so überzeugt bin von der Praxis des Meditierens: Ich habe nichts erwartet und eine ganze Menge bekommen. Im Endeffekt habe ich durch Meditation aber noch mehr verloren, als ich bekommen habe. Dazu aber später mehr.

Aller Anfang ist schwer

Zu Beginn meiner Meditationserfahrung konnte ich mir nicht so ganz vorstellen, dass sich in mir etwas verändern könnte. Ich konnte mir nichtmals vorstellen, dass sich der Abstand zwischen meinen Gedanken vergrößern würde. Aber genau das geschah. Mit zunehmender Übung wurde die Lücke zwischen den Gedankenfetzen kürzer, ich schaffte es immer schneller und häufiger, meine Gedanken “anzuhalten” und mich wieder auf das Hier und Jetzt zu fokussieren. 

Auch das Stillsitzen an sich viel mir zu Beginn sehr schwer. Mein Arm juckte, meine Beine schliefen ein oder ich konnte mich auf nichts anderes als auf die Verspannungen in meinem Nacken konzentrieren. Ich war sehr ungeduldig und ertappte mich einige Male bei dem Wunsch, einfach aufzustehen und mit meinem Tag weiterzumachen. Nicht selten ging ich in meinem Kopf die To-Do-Liste für den Tag durch oder überlegte, was ich einkaufen oder mir zum Abendessen kochen sollte. Besonders an Tagen, an denen wichtige Dinge passieren sollten und ich ohnehin nervös war, hatte ich das Gefühl, die Meditationspraxis sei hinfällig, weil ich mich doch eh nicht darauf konzentrieren konnte... 

Durchziehen lohnt sich

All diese Dinge passieren auch heute manchmal noch. Aber anstatt mich in diesen Empfindungen und Gedanken zu verlieren, schaffe ich es mittlerweile, nicht wertend auf meine Erfahrungen zu blicken. Ich lasse alles vorbeiziehen und versuche so gut es geht, in der Beobachterperspektive zu verweilen.

Und ich weiß nun auch, dass sich jedes Mal des Meditierens gelohnt hat. Besonders auf lange Sicht betrachtet. Ich habe das Gefühl, dass ich mein Gehirn gestärkt habe, so wie einen Muskel, den man beim Sport trainiert. All die positiven Änderungen, die ich in meinem Alltag und in mir zunehmend wahrgenommen habe, basieren auf der langfristigen und durchgehenden Praxis der Meditation. Wie bei vielen anderen Dingen gilt auch hier: Übung macht den Meister. 

Ja, es bedarf Ausdauer und Geduld. Ja, manchmal kann Meditation anstrengend oder frustrierend sein. Ja, manchmal ist man müde und hat keine Lust. Aber nein, ich würde Meditation mittlerweile definitiv nicht mehr missen wollen. Sie zahlt sich wirklich aus. Manchmal bin ich immer noch überrascht, wie sehr mein Körper und mein Geist von so etwas “simplen” wie Meditation profitieren dürfen.

(Kleiner Disclaimer: Mir ist bewusst, dass ich nicht zu hundert Prozent sagen kann, dass die Ursache für die im Folgenden beschriebenen positiven Veränderungen alle in der Meditation begründet liegen. Schließlich habe ich keine wissenschaftliche Studie durchgeführt, die Störvariablen und andere Einflussfaktoren mit einberechnet. Ich habe während dieser drei Jahre mehrere Dinge in meinem Leben verändert und bin auch menschlich gewachsen. Also kann es durchaus sein, dass einige dieser Effekte nicht oder nur teilweise durch das Meditieren entstanden sind. Für mich fühlt es sich aber so an, als wären all diese Dinge positive Begleiterscheinungen von Meditation. Hinzu kommt, dass jede Erfahrung mit Meditation individuell ist und nicht direkt verglichen werden kann. Jeder “Fall” ist einzigartig. So, das wollte ich nur kurz gesagt haben. ☺️)

Was ich gewonnen habe

Hier eine kurze Auflistung der Dinge, die mir Meditation gegeben hat:

Innere Ruhe, Geduld, Toleranz, Selbstliebe, Leichtigkeit, Fokus, eine bessere Körperwahrnehmung.

Ich fühle mich ausgeglichener. Habe mehr Geduld mit mir und meinen Mitmenschen. Bin nicht so wertend wie früher, sondern versuche erst einmal, meine Gefühle oder Aussagen von anderen Menschen wahrzunehmen, ohne sie sofort zu bewerten oder gar zu verurteilen. Ich begegne mir selbst mir mehr Offenheit, Verständnis und Liebe. Das ist ein wirklich großer Punkt für mich, denn damit habe ich mich lange Zeit sehr schwer getan. Durch das tägliche Meditieren fühle ich mich unbeschwerter; so als könnte ich alle Aufgaben mit mehr Leichtigkeit bewältigen. Bezüglich des Fokus muss ich sagen, dass ich schon immer zu den Menschen gehört habe, die sich lange auf eine Sache konzentrieren können. Ich habe aber dennoch den Eindruck, dass sich das Ganze nochmal verstärkt hat.

Mit einer verbesserten Wahrnehmung meiner Körpersignale hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Aber es tut SO GUT, seinen eigenen Körper deutlicher zu spüren. Die Signale des Körpers früher und stärker wahrzunehmen. Ich merke nun direkt, wenn in mir ein Gefühl aufsteigt. Auch schaffe ich es jetzt, die Signale meines Körpers besser zu deuten und einzuschätzen.

Was ich verloren habe

Hier eine kurze Auflistung der Dinge, die ich durch Meditation verloren habe:

Stressempfinden, Ängstlichkeit, Gedankenkreisel, schnelle Gereiztheit, negative Gedanken, Unsicherheit, Einschlafprobleme.

Diese Liste ist zwar quantitativ nicht länger als die vorherige, aber für mich qualitativ ausschlaggebender. 

Ich lasse mich, im Vergleich zu anderen Menschen, ziemlich schnell stressen. Auch bin ich eine eher ängstliche Person und mache mir schnell Sorgen. All das habe ich durch die Meditation besser in den Griff bekommen. Zwar kann ich nicht behaupten, heute ein komplett stressresistenter Mensch ohne jegliche Ängste zu sein, aber ich merke, wie ich immer besser mit diesen Dingen klar komme. 

Natürlich geht die Liste der Dinge, die ich verloren habe, Hand in Hand mit den Sachen, die Meditation mir gegeben hat. Die Möglichkeit, öfter und schneller in den nicht wertenden Beobachtermodus zu wechseln, führt auch dazu, sich weniger von Ängsten und Sorgen einnehmen zu lassen.

Ich kann wiederkehrende Gedanken schneller los lassen; sie einfach vorbeiziehen lassen, ohne mich darin zu verfangen. Ich bin nicht so schnell gereizt und genervt, weil ich die Ereignisse, die um mich herum geschehen, nicht sofort auf mich beziehe und wertfreier betrachten kann. Ich bin viel häufiger im Hier und Jetzt und mache mir auch deswegen insgesamt weniger (negative) Gedanken und Sorgen. Ich vertraue mir selbst mehr und bin nicht mehr so unsicher, da ich gelernt habe, die Signale meines Körpers zu deuten.

Der letzte große Punkt, der sich für mich verändert hat, sind die nun kaum noch vorhandenen Einschlafprobleme. Früher lag ich abends noch stundenlang wach und wälzte einen Gedanken nach dem Anderen. Ich machte mir Sorgen, dachte über meine Zukunft oder die Vergangenheit nach. All das kann ich noch schneller loslassen. Ich konzentriere mich stattdessen auf meine Atmung, auf meinen Körper, auf Empfindungen, die ich in jedem Moment spüre. Und schwupps, bin ich eingeschlafen. 😴

Welche positiven Veränderung hast du durch Meditation feststellen können? 

Falls du noch nicht meditierst, kannst du dir vorstellen, es einmal zu versuchen?

Ich würde mich freuen von deinen Erfahrungen in den Kommentaren zu lesen. 💛


Wenn du noch mehr über gesunde Ernährung, Achtsamkeit oder Nachhaltigkeit erfahren möchtest, schaue dir hier noch mehr spannende Blog-Artikel zu diesen Themen an.

 

Person schaut aufs Meer hinaus

Photo by Artem Kovalev on Unsplash

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