Nützliche Tipps für deine Reise nach Neapel
Neapel ist bunt, hektisch und laut. Reist man das erste Mal in die süditalienische Stadt, kann man von deren Lebhaftigkeit leicht überwältigt werden. Daher möchte ich einige hilfreiche Tipps für deine Reise nach Neapel mit dir teilen, mit denen dein Besuch sicherlich ein einzigartiges und schönes Erlebnis wird.
[Konkrete Sehenswürdigkeiten und Orte, die du in Neapel gesehen haben musst, findest du hier: Neapel – Die Stadt der tausend Eindrücke]Wissenswertes…
… über die Stadt
Neapel (italienisch Napoli) ist die drittgrößte Stadt Italiens mit fast einer Million Einwohnern. Und das merkt man! Automotoren, Kindergeschrei, laute Unterhaltungen oder das Knattern eines Motorrads – wirklich ruhig ist die Stadt gefühlt nie.
Trotz ihrer vielen Einwohner ist die Stadt nicht übermäßig groß. Als Tourist ist fast alles fußläufig erreichbar – in der einen Woche, in der ich dort war, musste ich kein einziges Mal Metro fahren (was natürlich auch mit dem günstig gelegenen B&B zu tun hatte, in dem ich genächtigt habe).
Die Hafenstadt ist die Hauptstadt der Region Kampanien und gilt als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum von Süditalien. Neapel blickt auf eine lange Geschichte zurück und war ursprünglich eine griechische Siedlung, die anschließend unter römische Herrschaft geriet. Das “Centro Storico”, die Altstadt, ist durch zahlreiche historische Bauten geprägt und so wurde sie zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Obwohl die Stadt so alt ist, findet man nicht unbedingt den klassischen Aufbau einer alten Stadt vor. Es gibt keinen sichtbaren Stadtkern, in dem sich wichtige Gebäude finden und zu dem alles mehr oder weniger hinführt. Vielmehr ist die Stadt eine Aneinanderreihung verschiedener Viertel und Bauten. Dadurch kann es einem anfangs schwerfallen, einen Überblick zu bekommen. Die Altstadt zu erkunden ist jedoch ein guter Anfang (genaueres dazu erfährst du weiter unten).
Die Altstadt mit ihren vielen, engen Gassen und ihrer Überbevölkerung steht im Gegensatz zu den teils großflächigen Vorstädten. Auch der Unterschied zwischen arm und reich ist recht schnell erkennbar; die reicheren Stadtteile befinden sich westlich des Zentrums.
… über Kriminalität in Neapel
Mit Armut kommt auch oft Kriminalität. Auf vielen Webseiten wird man davor gewarnt, wie gefährlich Neapel doch sei. Und ja, Neapel hat ein Problem mit Kriminalität. Als Tourist kommt man damit meist jedoch nicht in Berührung – vorausgesetzt, man ist ein bisschen vorsichtig. Ich war aufgrund der vielen Warnungen des Internets und von Verwandten anfangs schon fast paranoid, als ich in Neapel ankam. Ich traute mich kaum, mein Handy herauszunehmen oder meine Tasche auch nur eine Sekunde lang aus den Augen zu lassen. Das wurde mir jedoch schnell zu anstrengend. Ich beschränkte mich darauf, nachts nicht alleine herumzulaufen und meine Tasche gut zu verschließen und im Blick zu haben. So ist mir überhaupt gar nichts passiert. Es ist also ein wenig Vorsicht geboten – man muss sich aber auf keinen Fall verrückt machen.
… über deinen Aufenthalt in Neapel
Bestens geeignet für einen Städtetrip, reichen im Grunde ein paar wenige Tage aus, um die Stadt kennenzulernen und sich ein Bild zu verschaffen. Von dort aus lassen sich jedoch auch viele Ausflüge ins Umland oder auf Inseln unternehmen. Es lohnt sich, ein bisschen länger zu bleiben und beliebte Touristenattraktionen wie Pompeij, Herculaneum oder die Amalfiküste “mitzunehmen”.
In Neapel gibt es hauptsächlich B&Bs. Das hat den Vorteil, dass man recht günstig unterkommen kann. Überhaupt muss ein Urlaub in Neapel nicht teuer werden. Pizza bekommt man ab 4-5 Euro und auch Tickets für den Nahverkehr beispielsweise sind ziemlich günstig. Yay!
Man sollte wissen, dass Neapel eine “reine” Hafenstadt ist und nicht mit kilometerlangen, weißen Sandstränden dienen kann. Am Hafen gibt es zwar einen winzigen “Strandabschnitt” – der gleicht jedoch eher einem kleinen Loch, um das herum ein bisschen Sand gesprenkelt wurde. Zumindest den Einheimischen macht das nichts aus – die baden trotzdem dort.
Wir verwöhnten Urlauber sind damit aber in den meisten Fällen nicht zufrieden. Doch kein Grund zur Sorge – in Neapels Umland bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, sich an den Strand zu legen und im Meer zu schwimmen: In den Strandbädern “Bagno Elena” und “Il Bikini” oder am Ufer von Sorrento beispielsweise (ganz zu Schweigen von den Inseln Capri und Ischia – absolute Empfehlung meinerseits!). Einziger Haken: Hier bezahlt man eigentlich fast immer Eintritt bzw. ein Entgelt für Liegen oder Sonnenschirme.
Tipps für deine Reise nach Neapel
Der Verkehr
Der Verkehr in Neapel ist, wie in den meisten anderen italienischen Städten, wirklich verrückt. Gefühlt macht jeder was er will, und nicht selten sieht man Autos, die ziemlich mitgenommen aussehen. Auf Fußgänger wird kaum Rücksicht genommen und Motorräder drängen sich durch die winzigsten Gässchen. Alles funktioniert dennoch erstaunlich gut, irgendwie passt es dann doch immer. Am besten klappt es für uns als Touristen, wenn wir uns einfach so gut wie möglich anpassen – also: go with the flow.
Geld sparen mit der artecard
Wenn du mehr als zwei Tage in Neapel verbringst, kann ich dir die artecard sehr ans Herz legen. Der Citypass ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich (3-Tage / 5-Tage / nur Neapel / auch das Umland / etc.) und lohnt sich enorm. Mit dem Kampanien-3-Tages-Pass für 32 Euro beispielsweise erhältst du 100% des Eintrittspreises auf deine ersten zwei Eintritte und ab da bis zu 50% auf alle weiteren Eintritte. Der Nahverkehr (Bus, Metro) in Neapel sowie die Circumvesuviana-Linie (siehe nächster Punkt) sind ebenfalls inkludiert. Die artecard kann online bestellt werden und dann am Flughafen oder Bahnhof in Neapel abgeholt werden. Ab der ersten Aktivierung ist sie drei Tage (72 Stunden) lang gültig.
Wenn du den Krater des Vesuvs besichtigen möchtest, dann sage das beim Abholen deiner Karte bitte unbedingt! Ich habe von Fällen gehört, bei denen der Eintritt auf den Vesuv nicht rabattiert wurde… Sicher ist sicher.
Die einzige Bahnlinie, die du kennen musst
Die Circumvesuviana verbindet Neapel und Sorrent und stoppt dabei an wichtigen Sehenswürdigkeiten wie Pompeij, Herculaneum oder dem Vesuv. Eine Fahrt nach Herculaneum kostet 1,30 Euro; bis Sorrent bezahlt man 3,90 Euro (eine Strecke). Die Straßenbahnen sind recht alt und klapprig, aber eben auch ein günstiger Weg, an das gewünschte Ziel zu kommen. Bis Herculaneum fährt man ca. 20 Minuten, bis Pompeij ca. 40 Minuten und bis Sorrent ein bisschen mehr als eine Stunde. Die Circumvesuviana ist in manchen Stadtpässen der artecard (siehe oben) inkludiert.
PRO TIPP: Wenn du von Neapel aus fährst und beide großen Bahnhöfe (Napoli Garibaldi und Porta Nolana) gleich gut erreichen kannst, dann fahre ab Porta Nolana ab. Das ist der erste Stopp der Circumvesuviana und hier bekommst du viel eher einen der begehrten Sitzplätze als in Garibaldi. Dort steigen die meisten Touristen ein und dementsprechend wird es dann extrem voll…
Nicht wundern…
In Restaurants bezahlt man fast immer 1,50 – 2 Euro pro Person für den Service (Trinkgeld kommt dann noch oben drauf).
Zu heiß?
Als “Geheimwaffe” gegen die sehr hohen Temperaturen in den Sommermonaten empfehle ich dir unbedingt einen Fächer mitzunehmen. Das war zumindest meine Rettung!
Fahrten mit der Fähre
Möchtest du mit einer Fähre auf eine der nahegelegenen Inseln fahren (Capri oder Ischia), dann ist es immer besser, früh genug vor dem Ablegen des Bootes am Hafen zu sein. Fahrtzeiten der Boote ändern sich nicht selten spontan und einige Fahrten sind schon früh ausverkauft bzw. voll. Die Überfahrten sind meist nicht sehr günstig und es gibt direkt am Hafen verschiedene Anbieter. Ein Ausflug mit der Fähre nach Ischia (Hin- und Rückweg) beispielsweise beträgt um die 35 Euro pro Person. Das Rückfahrtticket am besten direkt zusammen mit dem Hinfahrtticket kaufen!
Möchte man auf Capri eine Inselrundfahrt machen, bietet es sich an, die Tickets dafür bereits in Neapel als Kombiticket zu kaufen. Auf Capri selber wird man leider schnell übers Ohr gehauen.
Generell kann ich Ischia sehr empfehlen. Capri ist zwar wunderschön, aber auch sehr touristisch. Ischia ist groß und grün bewachsen. Hier trifft man mehr Einheimische als Touristen und kommt auf der Insel selbst um einiges günstiger weg als auf Capri.
Eine neapolitanische Spezialität
Neben Pizza, die ja ursprünglich aus Neapel kommt, gibt es eine weitere Spezialität, die man unbedingt probieren sollte und in Tipps für Neapel auf keinen Fall fehlen darf: Sfogliatelle. Das kleine Blätterteigtäschchen ist mit Ricotta und Zimt gefüllt und schmeckt wirklich himmlisch! Sfogliatelle findest du überall in der Stadt – ob am Straßenstand, im Bistro oder in der Bäckerei.
Du brauchst mal eine Pause?
Dieser Punkt auf der Liste mit Tipps für Neapel richtet sich an diejenigen unter uns, die auf ihrer Reise auch ein bisschen runterkommen möchten. Mein Tipp also: Suche dir bewusst Ruheorte. Wer schon einmal in Neapel war, weiß, wie hektisch es dort zugehen kann. Ein stets hoher Geräuschpegel, viel Verkehr und Straßen voller Menschen. Das kann erschöpfend und anstrengend sein. Trotzdem gibt es natürlich auch in Neapel einige Orte, an denen man sich zurückziehen kann. Die Strandpromenade Via Partenope eignet sich super, um dem Trubel der Altstadt ein bisschen zu entfliehen und auf der Piazza Bellini kann man ganz entspannt und in schönem Ambiente ein kaltes Getränk genießen.
Ein paar abschließende Worte
Neapel ist nicht Rom… oder Mailand, oder Florenz. Neapel ist rauer, stürmischer und chaotischer als die eben genannten Städte. Hier glänzt nicht jede Ecke und man gelangt mitunter auch mal an ärmere Orte. Das schöne daran ist, ist, dass es dadurch auch weniger touristisch und “realer” ist. Diese Stadt ist durch ihre vielen Facetten wirklich einzigartig und hat einen mediterraneren Flair als andere italienische Großstädte.
Wenn dir meine Tipps für Neapel gefallen haben, du noch mehr Reisetipps bekommen oder etwas über die Themen gesunde Ernährung, Achtsamkeit oder Nachhaltigkeit erfahren möchtest, schaue doch mal hier vorbei.
Wenn du noch weitere Tipps für eine Reise nach Neapel hast, dann teile sie gerne mit uns in den Kommentaren unter diesem Post.
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