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Das Gesetz der Anziehung: Wie du dein Traumleben erschaffst

Spirituelles Hokuspokus-Gequatsche oder wissenschaftliche Realität? Das Gesetz der Anziehung ist besonders in der Persönlichkeitsentwicklung ein populäres Phänomen, von dem immer wieder beteuert wird, dass es “dein Leben verändern wird”. Was ist da dran und wie funktioniert das Law of Attraction?

Das Gesetz der Anziehung: Was ist das überhaupt?

Im Grunde ist es ganz einfach: Beim Law of Attraction geht es darum, die Dinge, die ich in meinem Leben haben möchte, zu visualisieren. Vor meinem geistigen Auge stelle ich mir also vor, welche materiellen und immateriellen Dinge ich gerne “besitzen” würde und ziehe diese so nach und nach in mein Leben. Ich lasse also quasi aus meinen Wunschgedanken Realität werden, ohne großartig etwas dafür tun zu müssen. 

Klingt zu schön, um wahr zu sein, oder? Viele Menschen begegnen dem Prinzip zunächst skeptisch: “Wie soll das funktionieren? Warum hat dann nicht jeder alles, was er möchte?” “Das ist bestimmt nur so ein esoterisches Gefasel…” Diese Einwände kann ich bestens nachvollziehen und in der Tat klingt das Ganze erstmal total abgespaced. Das witzige ist: Es scheint zu funktionieren! Der Grundgedanke ist im Prinzip der, dass Gleiches Gleiches anzieht und dass wir selbst mit unseren Gedanken und Handlungen unser eigenes Leben erschaffen… 

Um das Gesetz der Anziehung noch besser zu verstehen, wollen wir es aus zwei Sichtweisen betrachten: Aus der psychologischen und aus der spirituellen Sicht.

Was sagt die Psychologie dazu?

Aus psychologischer Sicht würde man dieses Phänomen “unconscious goal priming” (also quasi “unbewusste Zielbeeinflussung oder -vorbereitung”) nennen. Dabei handelt es sich um eine bestimmte Art fokussierter Aufmerksamkeit. Mein Psychologie-Professor hat das unconscious goal priming immer metaphorisch “Briefkasten-Prinzip” genannt: Stell dir vor, du möchtest einen Brief verschicken. Dein Gehirn speichert die Intention “Brief verschicken” ab und ist nun auf der Suche nach Möglichkeiten, diesen Plan in die Tat umzusetzen. Wenn du jetzt dein Haus verlässt fallen dir plötzlich überall Briefkästen auf, die vorher gefühlt gar nicht da gewesen sind.
Das Beispiel lässt sich natürlich auf alles Mögliche übertragen: Wenn du ein bestimmtes Paar Schuhe begehrst, siehst du es plötzlich überall; wenn du eine Spinne in deinem Zimmer gefunden hast dann sitzen plötzlich in jeder Ecke irgendwelche Tierchen und wenn du Angst hast, schwanger zu sein begegnen dir überall Schwangere oder Mütter mit kleinen Kindern… 

Gesetz der Anziehung: Briefkasten Prinzip
Photo by Ibrahim Rifath on Unsplash

Was tatsächlich physiologisch in unserem Gehirn passiert ist folgendes: Ein Gedanke, der für uns wichtig zu sein scheint wird in unserem Unterbewusstsein abgespeichert und bekommt eine besondere Bedeutung. Dieser Gedanke muss, wie oben im Beispiel beschrieben, nicht unbedingt mit positiven Emotionen verbunden sein. Er kann auch mit Angst oder anderen negativen Emotionen assoziiert sein.

Der verankerte Gedanke lässt unsere Aufmerksamkeit selektiv werden und so fokussieren wir uns auf Reize, die mit diesem Gedanken zu tun haben und ihm ähnlich sind. Wie bei einer Art Tunnelblick blenden wir die Dinge, die dann irrelevant für uns sind, erst einmal aus – schließlich können wir uns nicht auf alles gleichzeitig fokussieren. Dieser Mechanismus ist seit jahrtausenden in unseren Gehirnen verankert: Unser Gehirn möchte stets unser Überleben sicherstellen und fokussiert sich somit auf die Reize in unserer Umgebung, die in dem Moment als am relevantesten erscheinen.

Und was hat das jetzt mit dem Gesetz der Anziehung zu tun?

Wie wir gerade herausgestellt haben, richtet unser Gehirn seine Aufmerksamkeit auf Reize und Gedanken, die ihm wichtig erscheinen. Und wenn wir jetzt visualisieren, passiert genau das: Wir stellen uns vor, was wir gerne in unser Leben ziehen möchten. Diese Gedanken erzeugen positive Gefühle in uns und unser Gehirn registriert, dass das, was wir visualisiert haben, für uns wichtig ist. Durch die darauffolgende selektive Aufmerksamkeit fallen uns mehr Dinge auf, die mit unserem Wunsch zu tun haben.
Durch die gesteigerte Wahrnehmung nehmen wir auch immer mehr Möglichkeiten und Chancen wahr, die mit unserem Ziel/Wunsch in Zusammenhang stehen und kommen viel eher ins Handeln, als wenn uns diese Dinge gar nicht auffallen würden. Unser Gehirn und unser Körper setzen sich in Gang, um dorthin, in Richtung unseres Ziels, zu kommen. 

Wenn ich über einen längeren Zeitraum also regelmäßig visualisiere, kann es schließlich sein, dass ich genau dort lande.

Das Gesetz der Anziehung aus spiritueller Sicht

Auf spiritueller Ebene ist das alles ein bisschen schwieriger zu erklären. Psychologie kann man noch eher messen und sichtbar machen als Energien, Schwingungen und spirituelle Kräfte. Die spirituelle Sichtweise erklärt das Law of Attraction folgendermaßen:

Wir Menschen bestehen aus Energie. Diese Energie schwingt auf verschiedenen Frequenzen. Dabei wird angenommen, dass negative Gefühle (Wut, Angst, Scham, Traurigkeit) auf niedriger Ebene schwingen. Höhere Schwingungen sind hingegen Begeisterung, Freude, oder Liebe. Die gleichen Schwingungen, die wir aussenden, ziehen wir auch an. 

Das bedeutet also für die Visualisierung: Bei der Vorstellung meiner Wünsche und Ziele entstehen in mir positive Gefühle. Diese schwingen hoch und ziehen somit hohe Schwingungen in mein Leben. So manifestieren sich meine Wünsche und “werden wahr”.

So oder so…

Es sei dahingestellt, wie genau es funktioniert – es funktioniert. Wenn du also in deinem Leben etwas verändern möchtest – sei es in deinen Beziehungen, deine Gesundheit, deine Karriere oder was auch immer – dann kann dir dieses Tool enorm dabei helfen dorthin zu kommen, wo du hin möchtest. Im Sport beispielsweise wird Visualisierung schon seit sehr langer Zeit eingesetzt. Es lohnt sich wirklich, es einfach mal auszuprobieren. So wirst du dir gleichzeitig bewusster über deine Gedanken und gehst achtsamer mit dir und deiner Umgebung um.

Auch Dankbarkeit kann man so anwenden. Durch Dankbarkeit und die Visualisierung vor meinem inneren Auge der Dinge oder Personen, für die ich dankbar bin, verändere ich meinen Fokus. Im Alltag fällt mir dann immer mehr auf, für das ich dankbar sein kann. Das versetzt mich wiederum in eine geerdete und glückliche Stimmung…

Frau steht an einem Strand und schaut aufs Meer hinaus
Photo by Szilard Toth on Unsplash

Was muss ich beim Visualisieren beachten?

Damit das Gesetz der Anziehung nicht nach hinten los geht gibt es ein paar Dinge, die man beachten sollte.

VORBEREITUNG

Zunächst ist es sinnvoll, dir für das Visualisieren einen ruhigen Ort zu suchen, an dem du ungestört bist und ein wenig runterkommen kannst. Oft stecken wir mit unserem Kopf noch in irgendwelchen Alltagsproblemchen und rasen von einem Gedanken zum nächsten. Nimm dir also bewusst ein bisschen Zeit, erst einmal durchzuatmen und anzukommen.

Es hilft auch enorm, sich vor der eigentlichen Visualisierung zwei Minuten Zeit zu nehmen, um Dankbarkeit zu praktizieren. Wenn du dir vor Augen führst, was alles bereits in deinem Leben ist, shiftest du deinen Fokus von Mangel zu Fülle. Gehst du mit Mangeldenken in die Visualisierung, kann es passieren, dass du mehr Mangel erzeugst. Bevor du einen Bereich visualisierst, in dem du dir Veränderung wünscht, werde dir darüber bewusst, wofür du in diesem Bereich bereits dankbar sein kannst. 

VISUALISIERUNG

Kommen wir also zur eigentlichen Visualisierung. Schließe deine Augen und stelle dir die Situation so vor, wie du sie gerne hättest. Dabei ist es wichtig so zu tun als wäre das, was man sich wünscht, bereits Realität. Man denkt in der Gegenwartsform und erzeugt möglichst detaillierte Bilder vor dem inneren Auge (zum Beispiel wie du an deinem Lieblingsort Hand in Hand mit deinem Traumpartner spazieren gehst). Hier hilft es auch, die W-Fragen und die verschiedenen Sinneseindrücke abzuklappern und zu integrieren.

Dann ist es wichtig, aus diesen Bildern Gefühle entstehen zu lassen. Lass dich wirklich auf die Situation ein und stelle dir vor, wie du dich in dem Moment fühlst. Je stärker und detaillierter du visualisierst, desto einfacher ist es, diese Dinge auch zu fühlen. Fühle die Gefühle, die du fühlen möchtest, jetzt schon.

Bilder manifestieren sich in deinem Inneren besser, wenn sie niedergeschrieben werden. Du kannst das, was du gerade vor deinem inneren Auge gesehen hast, möglichst detailliert in dein Journal oder ein Notizbuch schreiben. Schreibe auch hier in Gegenwartsform, auch wenn diese Dinge momentan noch nicht eingetreten sind, z.B.: “Ich lebe in einer erfüllten Beziehung mit meinem Traumpartner. Abends gehen wir am Fluss entlang und tauschen uns über unseren Tag aus. Dabei halten wir Händchen…”. Sei dabei ruhig kitschig! Es gibt keine Grenzen, traue dich, groß zu denken!

Also zusammengefasst: Sieh es, fühl es, sei es! Lebe jetzt schon so, als wärst du bereits dort, wo du hin möchtest. Und schon bald wirst du genau dort sein.   

Wenn du noch mehr über die Themen Achtsamkeit, gesunde Ernährung oder Nachhaltigkeit erfahren möchtest, schaue doch mal hier vorbei. 

Mann steht bei Sonnenaufgang mit ausgebreiteten Armen auf einem Berg und schaut in die Ferne
Photo by Pablo Heimplatz on Unsplash

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