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Warum zero waste nicht die einzige Lösung ist

Wir haben auf diesem Blog mittlerweile mehrere Male über zero waste und auch über die Wichtigkeit bzw. die Vorzüge dieses Ansatzes gesprochen (“Der zero waste Lifestyle”, “Das zero waste Prinzip”).
Dabei haben wir auch thematisiert, dass zero waste nicht immer 100% umsetzbar ist, und dass das so auch in Ordnung ist. Einen solchen Lebensstil aufzubauen und umzusetzen kann zeitaufwendig und herausfordernd sein. Vielleicht traut man sich die Umsetzung von zero waste anfangs noch nicht zu oder persönliche Lebensumstände wie der Wohnort erschweren die Verwirklichung eines zero waste Lifestyles.
Mir ist wichtig, ein größeres Bewusstsein für das Thema zu erschaffen. Jeder von uns sollte anfangen, sich Gedanken darüber zu machen, was er persönlich zur Lösung des weltweiten Abfallproblems beitragen kann – Und das geht auch mit Alternativen zu zero waste.

Müll zu reduzieren ist generell nicht einfach. Auch wenn wir es versuchen und es dennoch nicht so gut klappt, bedeutet das nicht, dass wir versagen oder uns einfach nicht genug Mühe geben. Wir haben einfach schlechte Karten. Der Großteil der Produkte oder Lebensmittel, die wir tagtäglich brauchen, ist in irgendeine Art von Verpackung eingepackt und es kann durchaus aufwendig sein, eine verpackungsfreie Alternative zu finden. So vorteilhaft und erstrebenswert ein zero waste Lifestyle also auch sein mag – es ist bei weitem nicht der einzige Weg, sich für unsere Umwelt und unseren Planeten einzusetzen.

Deswegen möchte ich dir heute vier Alternativen zu zero waste vorstellen, mit denen du einen Unterschied machen kannst. Ausreden adé!

1. Zurück zum Ursprung

Zurück zum Ursprung zu finden bedeutet, darüber nachzudenken, woher der Abfall kommt – denn die eigentliche Quelle ist der Punkt, an dem sich etwas ändern muss. Anstatt Zeit damit zu verbringen, eine plastikfreie Alternative für unseren eigenen Haushalt zu finden (was natürlich auch super ist – keine Frage), kann man sich überlegen, wie man einen größeren Einfluss haben kann. Das kann zum Beispiel passieren, indem man dabei mithilft, das Leben mit weniger Abfall für alle zugänglicher zu machen. 

Was ich damit konkret meine?

Bestimmt bist du im Supermarkt auch schon einmal (Plastik-)Verpackungen begegnet, die nicht hätten sein müssen: Beispielsweise 1 Kilo Äpfel, verpackt in einen Plastikbeutel mit Tragegriff. Klar ist das praktisch; aber muss das wirklich sein? Für mich zumindest nicht. In einer solchen Situation kann man (abgesehen davon, zu losen Äpfeln zu greifen) den Hersteller kontaktieren. Das geht nicht nur per Mail oder Kontaktformular über die Webseite des Herstellers.

In Deutschland gibt es eine wunderbare kostenlose App, die “ReplacePlastic”-App. Sie ist im Google Play und Apple Store verfügbar und kann auch über die Webseite verwendet werden. Mit diesem Tool scannst du einfach das Produkt, von dem du denkst, dass es besser verpackt werden könnte. Die App sendet dein Feedback dann direkt an den Hersteller. 

Ich habe lange gedacht, dass sowas “doch eh nichts bringt”. Aber viele Hersteller bleiben bei ihren Plastikverpackungen, weil sie der Meinung sind, dass wir als Verbraucher es genau so wollen. Das Feedback ist wichtig, um unseren Bedarf und Wunsch nach plastikfreien Verpackungen auszudrücken. Auf diesem Wege kann die Quelle des eigentlichen Problems erreicht werden.

Natürlich lassen sich diese Dinge nicht über Nacht ändern. Aber meiner Meinung nach ist es wichtig, in einen Dialog zu treten, anstatt nur auf der Gegenseite zu stehen. Denn der direkteste Weg, die Hersteller wissen zu lassen, dass wir nicht an den Plastikverpackungen interessiert sind, ist doch, ihm das einfach zu sagen.

Das gilt natürlich nicht nur für die Hersteller von Produkten, sondern auch für Probleme, die uns in anderen Örtlichkeiten auffallen. Cafés und Restaurants, die beispielsweise nicht recyclebare Take-Out-Behältnisse oder Wegwerfgeschirr verwenden, sind manchmal offener für Veränderungen, als man zunächst annehmen würde. Man muss sie jedoch leider noch oft aktiv darauf aufmerksam machen und mehr Bewusstsein schaffen.


Photo by Damla Özkan on Unsplash

2. Die Abfallentsorgung im Wohnort verbessern 

Im Vergleich zu anderen Ländern tut Deutschland schon recht viel für Mülltrennung und Recycling. Trotzdem kommt es immer noch häufig vor, dass in ganzen Wohneinheiten nicht ausreichend Müll getrennt wird. Nur ein Bruchteil der recyclebaren Produkte wird im Endeffekt auch wirklich recycled. Kompostanlagen sind den jüngeren Generationen oft nichtmal ein Begriff.

Liegt es nicht auch an uns, den Bewohnern der Gemeinde selbst, genügend Druck auszuüben? Sei es auf den Vermieter, Hausverwalter, Gemeinderat oder generell auf die Politik… Auch mit diesen Instanzen kann man sprechen und mehr Aufmerksamkeit auf die offensichtlichen Probleme lenken. Man muss ja nicht gleich der größte Klimaaktivist werden. Aber schon die Beteiligung an Petitionen oder Social Media Gruppen kann mehr bewirken, als man glaubt. Augen offen halten und Möglichkeiten wahrnehmen!

3. Müll aufsammeln

Dieser Punkt spiegelt eine Entwicklung dar, die ich in letzter Zeit sehr positiv wahrgenommen habe. Immer mehr Familien, Freunde oder Gleichgesinnte schließen sich zusammen, um an vermüllten Orten den Abfall aufzusammeln. Ich glaube, dass besonders virale Videos und Dokumentationen einen entscheidenden Einfluss darauf genommen haben. Denn diese zeigen oftmals erschreckende Bilder. Bilder von Vögeln, Fischen und anderen Tieren, wie sie unter der Vermüllung leiden oder sogar daran sterben. Die Dokumentationen thematisieren dabei oft das Problem von Plastik an Stränden und in den Meeren.

Aber diese Dinge passieren nicht nur in weiter Entfernung. Auch die Tiere in unseren Gärten, Parks und Innenstädten können direkt betroffen sein. Daher kann es auch für dich eine Überlegung sein, selbst oder mit anderen loszuziehen und so ganz direkt der Vermüllung entgegenzuwirken.

In Schweden “ploggen” immer mehr Leute. “Ploggen” ist eine Zusammensetzung der Wörter “plocka upp” (Schwedisch für “aufheben”) und “jogging”. Wie du dir also bestimmt schon denken kannst, gehen die Leute joggen und heben dabei Müll auf. Müll aufheben zu gehen hilft nicht nur der Umwelt, sondern gibt uns auch ein gutes Gefühl. Besonders in Gemeinschaft kann eine solche Aktion Verbundenheit schaffen und Sinn stiften.

4. Den eigenen Müll reduzieren

Ich weiß, dass ich zu Beginn gesagt habe, dass dieser Artikel Alternativen zu zero waste aufzeigen sollte. Trotzdem möchte ich noch einmal kurz darauf eingehen, dass man mit kleinen Veränderungen schon viel bewirken kann. Denn auch wenn sich zunächst nur Kleinigkeiten in deinen Gewohnheiten verändern, kann das auf lange Sicht einen größeren Unterschied machen, als wenn du einen Monat lang versucht, komplett müllfrei zu leben und dann damit aufhörst, weil es zu überwältigend war.

Jede noch so winzige umweltbewusste Entscheidung hilft dabei, Müll zu reduzieren. Jedes Mal, wenn du dich gegen einen Strohhalm oder gegen einen Wegwerfbehälter entscheidest, tust du der Umwelt damit etwas Gutes. Auch wenn dein Beitrag zunächst nicht bedeutend erscheint – er ist es ganz sicher! 

In früheren Blogposts (“Der zero waste Lifestyle”, “Das zero waste Prinzip”) bekommst du übrigens noch mehr konkrete Anregungen dazu, wie sich zero waste umsetzen lässt. 

Diese vierteilige Liste ist mit Sicherheit nicht vollständig bzw. ausgeschöpft. Da ich den Artikel übersichtlich halten wollte, habe ich mich auf die obigen Punkte beschränkt – wenn du noch andere Anregungen hast oder weitere Alternativen zu zero waste kennst, dann teile diese doch gerne mit uns in den Kommentaren. 

Wenn du noch mehr über die Themen Nachhaltigkeit, Achtsamkeit oder gesunde Ernährung erfahren möchtest, schaue doch mal hier vorbei.

zero waste Alternativen: Person sammelt Plastikmüll vom Boden auf
Photo by Brian Yurasits on Unsplash

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