zero-waste Lifestyle – Was du wissen solltest Zum Inhalt springen

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Artikel: Der zero-waste Lifestyle

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Der zero-waste Lifestyle

Mittlerweile hat jeder von uns eine Vorstellung von zero-waste und wir haben auf diesem Blog bereits einige Mal über das Thema gesprochen. Dennoch möchte ich heute nochmal genauer darauf eingehen, was der zero-waste Lifestyle ist und worauf er aufbaut.

Was genau ist zero-waste?

Zero-waste bedeutet, zu leben, ohne dabei Müll entstehen zu lassen. Realistisch gesehen ist das so gar nicht möglich. Wenn wir atmen, wenn wir leben, entstehen Müll und Abfälle. Ganz ohne Abfälle würden wir also nur auskommen, wenn wir gar nicht erst leben würden.
Daher ist das “zero” in zero-waste als eine Art Idealzustand zu verstehen, als ein Ziel, auf das wir hinarbeiten wollen.

Zugegeben, der Begriff “zero-waste” ist deswegen vielleicht nicht ganz optimal. Er wirkt einschüchtern und so unglaublich riesig und unerreichbar. Im Internet gibt es daher auch viele, die von dieser Bezeichnung abrücken…

Beim zero-waste Lifestyle sollen wir in gewissem Maße die Natur imitieren, die in einem Kreislauf “Müll” produziert, und diesen wieder in etwas Nützliches umwandelt. Wir sollen also wieder Verantwortung übernehmen für das, was wir in die Welt hinaus senden.

Die eigentlichen Ziele eines zero-waste Lifestyles sind also nicht, wirklich keinen Gramm Müll zu produzieren, sondern:

  • Abfälle zu reduzieren und möglichst vermeiden, sie entstehen zu lassen
  • Das, was wir haben, möglichst lange und sinnvoll zu verwenden
  • Und so unsere Eigentümer und unseren Besitz wieder mehr wertzuschätzen

Warum sich etwas ändern muss

Diesen Prinzipien zu folgen, kann hart sein. Wir leben in einer Wegwerf-Gesellschaft, in der kein Wert auf den natürlichen Kreislauf gelegt wird. Produkte entstehen aus wertvollen Rohstoffen und Materialien, nur um dann im Schnitt fünf mal gebraucht zu werden. Nach diesen paar Malen der Benutzung landen die Produkte in einer Art Loch im Boden, um dort bis in die Ewigkeit zu verweilen. Als Gesellschaft gehen wir davon aus, unendlich Ressourcen zur Verfügung zu haben. Und genau da liegt der Knackpunkt: Wir haben keine unendlichen Ressourcen. Jedes Jahr gibt es einen “Welterschöpfungstag”.

Das ist der Tag des laufenden Jahres, an dem die menschliche Nachfrage nach nachwachsenden Rohstoffen das Angebot und die Kapazität der Erde zur Reproduktion dieser Ressourcen in diesem Jahr übersteigt.

Und diesen Tag erreichen wir jedes Jahr ein bisschen früher:  2008 war es noch der 23. September, 2018 dagegen bereits der 1. August. So kann das auf Dauer nicht weitergehen…

0,6 kg Verpackungsmüll produziert ein Deutscher pro Tag. Das sind 220 kg pro Kopf im Jahr… Damit belegen wir in Europa den Spitzenplatz. Zwar sind die Amerikaner mit 2 kg pro Tag deutlich schlimmer, aber ich denke es wird klar, von welchen Dimensionen wir hier reden.

Mülltonne steht an der Seite einer Straße im Morgengrauen

PHOTO BY SHANE ROUNCE ON UNSPLASH

Aus den Augen, aus dem Sinn…

Gekauft, geöffnet, weggeworfen. Die Verpackungsmaterialien verschwinden für uns oft in Sekunden aus der Bildfläche. Wir konzentrieren uns auf das, was in der Verpackung steckt und realisieren dabei oft nicht, wie viel die Verpackung selbst ausmachen kann.

Dann kommt einmal pro Woche die Müllabfuhr und, schwupps, haben wir nichts mehr mit mit dem ganzen Müll am Hut.

Wir müssen uns also nie wirklich mit unserem Konsum auseinandersetzen.

Aber der zero-waste Lifestyle ist doch viel zu…

… unumfassend?

Einige Menschen beschweren sich darüber, dass der zero-waste Lifestyle viel zu restriktiv sei. Er würde außerdem nicht genügend Bereiche abdecken, und Themen wie Klimawandel, Umweltrassismus oder den ökologischen Fußabdruck nicht mit einbeziehen.

Die Sache ist, dass all diese Themen miteinander verbunden sind. Wäre Klimawandel kein Thema, gäbe es die zero-waste Bewegung vermutlich in diesem Ausmaß auch nicht. All diese Themen sind eng miteinander verwoben und bedingen sich teils gegenseitig. Ein Lifestyle, bei dem man möglichst wenig Abfall produzieren möchte, beinhaltet also in der Tat doch viele dieser Dinge!

… perfektionistisch?

Wie bereits eingangs geschildert, ist der Begriff “zero-waste” vielleicht wirklich etwas zu idealistisch. Auch wenn das Ziel, das hinter dem Begriff steckt, an sich nie wirklich erreicht werden kann, verkörpert der Begriff dennoch ein Ziel, auf das zumindest hingearbeitet werden kann.

“Niemand wird jemals komplett ohne Abfall leben können”, argumentieren Kritiker. Das mag sein, trotzdem ist das kein Grund, nicht doch darauf zu achten, weniger Müll anzusammeln und entstehen zu lassen.

Es geht beim zero-waste Lifestyle nicht um Perfektion. Es geht darum, bessere Entscheidungen zu treffen. Wir sind alle Menschen. Wir alle tun unser Bestes und das ist auch ok so. Dabei ist klar, dass man nicht von jetzt auf gleich leben kann, ohne viel Abfall zu produzieren. Das braucht Zeit und auch Kraft. Trotzdem ist aller Anfang eben ein Anfang.

Mit dem zero-waste Prinzip wollen wir also genau genommen unser Konsumverhalten grundlegend ändern: Den Wert unserer Habseligkeiten erkennen. Uns auf das Leben an sich konzentrieren, anstatt darauf, Schrott zu sammeln, den wir eigentlich gar nicht brauchen.

Einen sehr anschaulichen Zugang bieten dabei die 5 R’s des zero-waste Lifestyles. In diesem Blogpost gehe ich auf jedes einzelne der 5 R’s genauer ein. Dort wirst du erfahren, wie du sie dazu nutzen kannst, gute Entscheidungen zu treffen. Denn als Konsument*in hat man mehr Macht, als man zunächst denkt – es beginnt bei uns.

Wenn du noch mehr über die Themen Nachhaltigkeit, Achtsamkeit oder gesunde Ernährung erfahren möchtest, schaue doch mal hier vorbei.

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