Herausforderungen im Familienleben: "WARUM?" – Teil 1 Zum Inhalt springen

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Artikel: WARUM ist mein Familien-Leben so herausfordernd? Teil 1

Kind liegt schmollend auf dem Boden

WARUM ist mein Familien-Leben so herausfordernd? Teil 1

Warum?

Diese Frage stellen wir uns so oft. Auch im Familienkontext. Warum handelt mein Kind, wie es handelt? Warum werde ich so ärgerlich? Warum ist mein Partner/meine Partnerin nicht freundlich zu mir? Warum haben wir finanzielle Probleme? Warum wünsche ich mir einen anderen Alltag? Warum ist alles so stressig? 

Das Familienleben kann uns bis zum Anschlag herausfordern. Vergessen wir nicht, dass wir uns eine Mammut- Aufgabe ausgesucht haben: 

Wir möchten ein Leben gemeinsam mit Menschen aufbauen, die wir jeden Tag sehen, deren Macken wir kennen und aushalten müssen, deren Gewohnheiten mit den unseren kollidieren, deren Vorstellungen und Wünsche mit den unseren irgendwie einen Tag von 24 Stunden gequetscht werden müssen. 

Mit jedem neuen Menschen in der Familie kommt eine völlig neue Welt in die bereits bestehende dazu. Und das Jahre lang.

Wie um Himmels Willen wollen wir das anstellen? 

Und warum ist das alles immer so schwierig? 

Das Problem mit dem Warum

Das Warum ist unter mehreren Gesichtspunkten ein Wort voller Tricks und Stolpersteinen. Zum Einen schwingt da eine gewisse Hoffnungslosigkeit mit. Es stellt sich das Gefühl ein, dass es wohl so sein muss, wie es ist und dass es mehr ums Aushalten denn ums Genießen geht. 

Misstrauen kann entstehen. „Warum geschieht gerade mir das?“ fragen wir das Leben und fühlen uns machtlos und im Stich gelassen. Unter Umständen hält das Warum uns in einer Schleife ohne Aussicht auf Lösungen. 

Hinter unserem Warum liegt eigentlich unsere Sehnsucht danach, Schmerz zu vermeiden, doch das Gegenteil geschieht: Wir heizen dem Schmerz immer weiter ein und unser Emotionalkörper freut sich über weiteres Futter zur Festigung der Umstände, die uns weh tun. 

Die Wurzel der Frage nach dem Warum bringt also nicht die Früchte hervor, die wir uns eigentlich in unserem Familienleben wünschen. Wie kann Bewegung in die Sache kommen? Gibt es einen Weg, die ausgetretenen Pfade zu verlassen, um in unsere engsten Beziehungen und unseren Alltag das hinein zu zaubern, was wir sehen möchten?

Die Antwort lautet: Ja! Wir können dazu unser geliebtes Tool des Fragens sogar beibehalten. Es geht einzig darum, die Frage zu verändern, um andere Ergebnisse zu erzielen. 

Hier ist eine neue Art, zu fragen: “Wozu?”

Das Zauberwort 

Wozu verhält sich mein Kind so störrisch, was möchte es erreichen? Wozu bin ich beleidigt und ziehe mich vor meinem Partner/ meiner Partnerin zurück, vermeide Konflikte, vermeide, in der Begegnung mit meinen Kindern vollends präsent zu sein? Wozu torpedieren meine Kinder gemeinsame Unternehmungen?

Das Wozu stellt die Frage nach dem Ziel der menschlichen Handlungen. Demnach gibt es immer etwas, das uns innerlich antreibt. Wir werden nicht geleitet von Gründen, sondern von Zielen. Ein zu erreichendes Ziel bringt uns in die Aktion, ins Handeln. 

Wenn wir erleben, dass unser Handeln uns unserem Ziel näher bringt, ob bewusst oder unbewusst, werden wir dieses Handeln wiederholen und unsere Anstrengungen diesbezüglich vielleicht sogar verstärken. So verhärten sich Muster innerhalb der Familienkonstellation und können uns das Leben schwer machen. 

Indem wir unser Wozu klären, entsteht eine spannende Dynamik: Wir können neugierig werden, gemeinsam in den Prozess zu gehen. Vielleicht muss doch nicht alles so bleiben, wie es ist? 

Wir können lernen, einander zuzuhören und besser zu verstehen. Die Schuld- Frage, die uns im Warum in der Passivität gehalten hat, wandelt sich in eine gewisse Neugier der eigenen Innenwelt und denen der anderen gegenüber. Das Familienleben kann zum Forschungsfeld werden, zur gemeinsamen Expedition, zu einem Raum voller Wohlwollen. Denn eins ist klar: 

Das menschliche „Wozu?“ ist immer darauf ausgerichtet, dem Individuum einen Wert zu verleihen, es in seinem Selbstbild zu stärken und ihm das Gefühl zu geben, geliebt und angenommen zu sein. Wenn wir einander kennen lernen, indem wir diesen tiefen Wunsch im Gegenüber sehen und wahrnehmen, sind wir viel offener und schauen mehr auf das Bedürfnis, als auf die Handlung. So können wir uns finden inmitten des Alltagschaos und eine ganz neue Verbundenheit kreieren.

Na klar. Das alles ist eine feine Theorie. Wie soll das nur praktisch funktionieren? Dazu mehr im zweiten Teil dieses Artikels

Wenn du noch mehr über die Themen Familie, Schwangerschaft, Achtsamkeit, Ernährung oder Nachhaltigkeit erfahren möchtest, schaue doch mal hier vorbei.

AUTORIN: SARAH ACKER

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