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Artikel: Das zero-waste Prinzip: Die 5 R’s

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Das zero-waste Prinzip: Die 5 R’s

Nachdem wir im letzten Nachhaltigkeits-Blogpost geklärt haben, was der zero-waste Lifestyle eigentlich ist, möchte ich dir heute das zero-waste Prinzip mit seinen 5 Rs vorstellen. Diese bilden im Grunde die Basis des Lebensstils und machen außerdem deutlich, dass sich zero-waste auf alle Lebensbereiche ausdehnen kann. Ich rufe mir die 5 Rs immer wieder gerne als Leitfaden in Erinnerung, aber auch um zu sehen, was ich verbessern kann.

Was genau mit dem zero-waste Prinzip gemeint ist? Das erfährst du jetzt. das zero-waste Prinzip

 

Das zero-waste Prinzip: Die 5 R’s

1. REFUSE (ablehnen)

Die einfachste Möglichkeit, wenig Müll zu produzieren ist natürlich, ihn gar nicht erst ins Haus zu lassen. Wie man das schafft?

Geschenke und Gratisprodukte

Zunächst einmal, indem man das Wörtchen “Nein” gebraucht. Das ist manchmal gar nicht so einfach, denn man möchte ja auch nicht unhöflich wirken. Auf Events, in Geschäften oder auf der Straße bekommt man Gratisproben, Flyer und Beigaben. Das ist ein guter Rahmen, in dem man üben kann, dankend abzulehnen.

Schwieriger wird es natürlich, wenn man Geschenke oder Angebote von Freunden oder Bekannten ablehnt. Hier ist es am sinnvollsten, eine solche Situation erst gar nicht entstehen zu lassen. Spreche mit den Menschen, die dir wichtig sind. Erkläre ihnen, dass du dich prinzipiell freust, aber eben gerne auf Müll und Plastik verzichten möchtest.

In meinem Fall habe ich beispielsweise mein Umfeld gebeten, mir keine Souvenirs mehr aus dem Urlaub mitzubringen. Ich habe ihnen erklärt, dass es mir reichen würde, eine Whatsapp zu erhalten oder im Anschluss gemeinsam Fotos vom Urlaub anzusehen… Anfangs habe ich mich etwas unbehaglich gefühlt, denn ich wollte ja nicht undankbar wirken. Aber alle, mit denen ich gesprochen habe, haben das sofort verstanden!

Eigene Kaufentscheidungen

Geschenke und Gratisangebote sind Kräfte, die von Außen kommen. Der eigentlichen Kraft, der man sich stellen muss, ist jedoch man selbst. Denn es ist nicht immer einfach zu widerstehen. Auch ich bekenne mich hin und wieder schuldig und kaufe Kram, weil ich ihn schön finde oder weil er gerade im Angebot ist. Um unsere Kaufentscheidungen zu überdenken und zu ändern lohnt es sich, sich selbst diese Fragen zu stellen (und zwar vor dem Kauf):
1. Brauche ich das?

  1. Werde ich es auch in einem Monat noch gebrauchen?
  2. Habe ich bereits etwas Ähnliches zuhause?
  3. Kann ich es mindestens dreimal benutzen?

Stellen wir uns selbst regelmäßig diese Fragen, verändert sich automatisch unsere Wahrnehmung und auch unser Aufmerksamkeitsfokus. Wenn wir anfangen, wirklich darüber nachzudenken, warum wir etwas kaufen bzw. haben wollen, sammelt sich viel weniger Zeugs bei uns zuhause an, und so gelangt auch weniger in den Müll.

Junge Frau sitzt in einem Einkaufswagen

PHOTO BY BIANCA LUCAS ON UNSPLASH

Verpackungsmüll

Der Großteil von dem, was wir wegschmeißen, ist Verpackungsmüll. Auch hier bedeutet weniger kaufen = weniger Müll. Darüber hinaus kann man darauf achten, auf Plastik zu verzichten, auf dem Markt einzukaufen oder mal dem nächstgelegenen Unverpacktladen einen Besuch abzustatten. Hier habe ich dir weitere Tipps zusammengestellt, mit denen du den eigenen Plastikkonsum reduzieren kannst.

2. REDUCE (reduzieren)

Das zweite R im zero-waste Prinzip ist die Reduktion. Den eigenen Besitz zu reduzieren hat nicht nur Vorteile für die Umwelt, sondern auch für unser eigenes inneres Wohlbefinden. Je mehr Dinge wir haben, desto einfacher sammelt sich noch mehr Zeug an. Unordnung zieht Unordnung förmlich an. Wenn wir weniger haben, verlangen wir auch weniger.

Ich bin manchmal immer noch erstaunt, wie schnell sich das bei mir eingependelt hat. Als ich angefangen habe, weniger Krimskrams zu kaufen, wollte ich bald darauf gar keinen Krimskrams mehr kaufen.

Weniger Zeugs bedeutet eben – neben weniger physischem Gerümpel – auch weniger mentales Gerümpel. Man muss sich um weniger kümmern, weniger verstauen, weniger putzen, etc. etc. Wenn wir das reduzieren, was wir haben, können wir unsere Aufmerksamkeit neu ausrichten. Und zwar auf die Dinge, die wir wirklich mögen und gebrauchen. Und darum geht es ja auch beim zero-waste Prinzip: Unsere Habseligkeiten wieder mehr wertzuschätzen und wirklich zu verwenden.

Wie “reduziert” man denn?

Der Sinn ist natürlich nicht, dass am Ende alles im Müll landet. Ein Anfang ist schon gemacht, indem man die eigenen Vorräte aufbraucht, bevor man Neues kauft. Außerdem kann man neben dem klassischen Ausmisten auch doppelte oder ungenutzte Produkte verschenken bzw. weitergeben. Es ist ebenfalls wichtig, nicht zu “horden”. Das bedeutet, dass man Dinge nur behält, weil man denkt, man könnte sie irgendwann wohl nochmal gebrauchen, oder weil man sie geschenkt bekommen hat.

3. REUSE (wiederverwenden)

Warum wegwerfen, wenn man es auch weiterverwenden kann?

Einwegprodukte sind eine recht neue Erfindung, und in medizinischen und wissenschaftlichen Bereichen wahrscheinlich unentbehrlich. Trotzdem gibt es keinen Grund dafür, dass sie mittlerweile auch so stark in unserem Alltag vertreten sind. Für (beinahe) alle Einwegprodukte gibt es eine wiederverwendbare Alternative: Stofftaschentücher anstelle von Papiertaschentüchern, Metall- oder Glasflaschen statt Plastikflaschen, Bambus- statt Standard-Zahnbürsten…

Oftmals kann man Dinge, die man bereits zuhause hat, umfunktionieren oder upcyclen. Ein altes T-Shirt kann als Putzlappen dienen oder Joghurtgläser aus Glas als Blumenvase oder Vorratsdose.

Zum dritten R gehört auch die Möglichkeit, Gegenstände und Klamotten second hand zu kaufen. Es lohnt sich auch für Elektrogeräte und Möbel definitiv, ebay Kleinanzeigen zu durchstöbern oder ab und zu Flohmärkte zu besuchen.

An dieser Stelle könnte man eigentlich auch noch ein weiteres R anführen: “Repair”. Es gibt so viele Dinge, die man reparieren könnte, anstatt sie einfach aufzugeben. Dabei kann man auch gerne andere Menschen um Hilfe bitten. Gerade auch Elektrogeräte lassen sich oftmals gut reparieren.

Upcycling von Dosen als Seifenspender und Dosen

PHOTO BY THEPAINTEDHIVE.NET

4. RECYCLE (recycling)

Nur was wirklich nicht in eine der ersten Kategorien fällt, sollte recycelt werden. Recycling braucht viel Energie und ist kein perfektes System.

Glas und Aluminium können immer wieder recycelt werden. Hier (und generell beim Abfall) sollte man aber auch auf die richtige Entsorgung achten. Mülltrennung ist dabei schon mal ein wichtiger Anfang.

Das große Problem beim Plastik ist natürlich, dass er nicht wirklich recyclebar ist. All unser Plastikmüll landet letzten Endes für hunderte Jahre auf der Mülldeponie oder im Meer.

Man kann das Plastikproblem manchmal einfach nicht umgehen. Aber wenn wir Plastik bzw. Plastikverpackungen kaufen, können wir das wenigstens bewusst und vorsichtig tun.

5. ROT (verrotten)

Ein schönerer Ausdruck als “verrotten” ist meiner Meinung nach “kompostieren”. Indem wir Kompostieren, geben wir gewisse Ressourcen wieder an die Erde zurück. Es lassen sich alle biologischen Substanzen kompostieren. Dazu gehören Lebensmittelabfälle und Essensreste, Haare und natürliche Stoffe. Aber auch Karton und Papier sind kompostierbar.

Der “einfachste” Weg ist hier natürlich unsere Biotonne. Aber auch Komposthaufen im Garten oder eine Kompostieranlage in der Nähe sind wunderbare Lösungen. Lebt man in einer Wohnung, kann eine sogenannte Wurmkiste eine Lösung sein.

Schlussendlich ist Bewusst-Sein die halbe Miete. Konsumiere bewusst und nicht gedankenlos oder unüberlegt. Sei dir darüber im Klaren, was du kaufst, woher es kommt und wo es irgendwann landen wird. Und denk daran: Es geht nicht um Perfektion, sondern darum, bessere Entscheidungen zu treffen…

Wenn du noch mehr über das zero-waste Prinzip und die Themen Nachhaltigkeit, Achtsamkeit oder gesunde Ernährung erfahren möchtest, schaue doch mal hier vorbei.

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