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Artikel: Über Menschlichkeit, Hoffnung und Mut in der Corona-Krise

Person streckt Hand in den Himmel voller Hoffnung

Über Menschlichkeit, Hoffnung und Mut in der Corona-Krise

Die Corona-Pandemie beschert uns momentan Tag für Tag schlechte Nachrichten, Unsicherheit und viele Fragen. Dennoch passieren in dieser Zeit überall auf der Welt auch schöne Dinge. Einmal abgesehen von kleineren Toilettenpapier-Kriegen in Supermärkten hat man fast schon den Eindruck, als würden die Menschen netter miteinander umgehen. Viele fangen an, ihren Mitmenschen zu helfen oder überdenken einige Entscheidungen, die sie tagtäglich so treffen. Denn plötzlich haben alltägliche Dinge einen höheren Stellenwert und es wird nicht mehr alles als selbstverständlich angesehen. 

In diesem Blogpost teile ich fünf Werte, die durch die Corona-Krise ihre Renaissance erleben, uns Hoffnung machen und uns in dieser schwierigen Zeit ein Lächeln auf die Lippen zaubern. 

 1. Empathie

Viele Menschen denken in dieser Zeit nicht mehr nur an sich, sondern machen sich vermehrt Gedanken um ihre Mitmenschen. Sie fragen sich, was die aktuelle Situation für ältere Menschen und chronisch Kranke bedeutet. Wie muss es Obdachlosen gehen? Was macht diese Ausnahmesituation mit Menschen, die ganz alleine leben und sich einsam fühlen? Weil sich jeder von uns mit dem Virus anstecken könnte, und wir somit quasi alle momentan in derselben Situation sind, spüren wir einen stärkeren Gemeinschaftssinn. Plötzlich können wir uns mit Menschen identifizieren, die sonst ein ganz anderes Leben führen als wir. Wir erleben ein stärkeres Mitgefühl und Verständnis für unsere Familie, unsere Nachbarn, aber auch für Menschen auf der ganzen Welt oder in besonders betroffenen Krisengebieten. Denn plötzlich versteht man, wie es ist, keinen garantierten Zugang mehr zu Produkten des alltäglichen Bedarfs zu haben, allein zu sein oder nicht an Events teilnehmen zu können, auf die man sich schon lange gefreut hat.

2. Solidarität und Hilfsbereitschaft

Diese verstärkte Empathie, und der im positiven Sinne verschobene Fokus in Richtung Gemeinschaft, führt zu allerlei Hilfsangeboten und solidarischen Handlungen. In Italien musiziert und singt man gemeinsam auf Balkonen, in Deutschland werden abends Kerzen angezündet, Glocken geläutet oder es wird applaudiert, um an alle Betroffenen und alle Helfer zu denken. Es werden allerlei Online-Angebote eingerichtet, lokale Händler bieten Lieferdienste an, und für Obdachlose werden Spenden an Gabenzäunen plaziert. Auch Berufe, die sonst für selbstverständlich gehalten werden, werden nun in einem anderen Licht gesehen. All die Menschen, die tagtäglich hart arbeiten, um das System am Laufen zu halten, bekommen nun ihre verdiente Anerkennung. Auch wenn es sich natürlich nicht ganz pauschal sagen lässt, habe ich trotzdem das Gefühl, dass die meisten Menschen in dieser schwierigen Zeit stärker zusammenhalten als vorher. 

3. Kreativität und Innovation

Eine besondere Situation erfordert besondere Ideen. Unternehmen müssen umdenken. Die Politik muss so gut es geht zukünftige Gegebenheiten voraussagen und dementsprechend planen. Familien müssen kreative Lösungen finden. Bildungseinrichtungen müssen innovativen Geist beweisen. Und, und, und. Und auch wenn alles ein wenig chaotisch läuft und man in vielen Bereichen nicht gerade von reibungslosen Abläufen sprechen kann, gibt es dennoch eine ganze Menge kreativer und wundervoller Ideen. Großunternehmer greifen auf lokale Händler zurück, Schneidereien nähen Mundschutze und Brauereien stellen Desinfektionsmittel her. Aber auch das Internet ist eine große Hilfe. Museen bieten virtuelle Touren ihrer Ausstellungen an, einige Unis stellen gratis Online-Kurse zur Verfügung, über Livestreams werden kulturelle Events veranstaltet und auf Youtube häufen sich Home-Workouts. Aber auch Nachbarschaftshilfen und soziale (Spenden-)Projekte können in kürzester Zeit über das Internet kommuniziert und unterstützt werden. 
So viele kreative Köpfe!

4. Nachhaltigkeit

Auch die Umwelt profitiert in einigen Bereichen von der derzeitigen Situation. Es gibt weniger Verkehr auf den Straßen und damit auch weniger Staus. Auch der Flugverkehr wurde größtenteils eingestellt.Aufnahmen der NASA zeigen eine starke Abnahme der Luftverschmutzung in China. Es gibt Bilder von Delfinen, die zurückkehren und von Venedigs Kanälen, die wieder klar sind. Bei all diesen Veränderungen ist leider davon auszugehen, dass sie nur von vorübergehender Dauer sind. Aber auch kleine Verbesserungen sind besser als nichts, oder? Zumindest kann die Natur ein wenig aufatmen. Aber auch die Menschen lernen in dieser Zeit (gezwungenermaßen), etwas nachhaltiger zu leben. Oder sich zumindest Gedanken um ihren Konsum zu machen. Es wird vermehrt zuhause gekocht, Lebensmittel werden bewusster gekauft und verbraucht. Hygieneregeln werden neu gelernt, es wird bewusster darauf geachtet, wie man sich im Alltag verhält und bewegt. Auch dieses gesteigerte Bewusstsein für die eigene Gesundheit (und die anderer) ist auf lange Sicht nachhaltig. 

5. Dankbarkeit und Achtsamkeit

Zuletzt führt die Ausnahmesituation zu mehr Achtsamkeit im Alltag und zu mehr Dankbarkeit. Wir alle haben uns zu Beginn der öffentlichen Maßnahmen wahrscheinlich eingeschränkt gefühlt. Das ist auch ganz normal. Denn vieles, was für uns vor der Quarantäne-Zeit selbstverständlich war, ist nun keine Option mehr. Aber genau das zeigt uns auch, wie dankbar wir sein können für all die Dinge, die wir im Alltag gar nicht bewusst wahrnehmen: Zahlreiche Geschäfte, die geöffnet haben. Berufsgruppen, die essentiell sind für unsere Gesellschaft. Events, die unserer Unterhaltung dienen. Treffen mit Freunden. Mehl, Zucker, Klopapier. Frische Luft. Spaziergänge. Familie. Ein Dach über dem Kopf. Gesundheit (!).

Die Corona-Krise stellt für viele Menschen auch eine Möglichkeit dar, darüber nachzudenken, wie sie ihre Zeit normalerweise nutzen. Prioritäten können neu gesetzt werden. Die Zeit mit der Familie wird mehr wertgeschätzt. Freie Zeit nach der Arbeit wird nicht vor dem Fernseher verbracht, sondern mit einem Buch oder einem Bastelprojekt. 
Die “viele freie Zeit”, die ein großer Teil der Gesellschaft momentan genießt ist auf vielen Ebenen eine Möglichkeit der Entschleunigung und des Innehaltens. 


Welche Gedanken machen dir in diesen schwierigen Zeiten Mut? Welche Dinge, die momentan passieren, geben dir Hoffnung? Wir freuen uns über deinen Kommentar. 


Wenn du noch mehr über die Themen Achtsamkeit, gesunde Ernährung oder Nachhaltigkeit erfahren möchtest, schaue doch mal hier vorbei.

Person steht auf einem Felsen und schaut nach oben

Photo by Hillie Chan on Unsplash

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