Dinge, die ich vor dem Beginn meiner Nachhaltigkeits-Reise gerne gewusst hätte – Teil 2
Zu Beginn meiner Auseinandersetzung mit Themen wie Veganismus, zero waste oder einem nachhaltigen Lebensstil, wäre ich glaube ich gerne über einen Post wie diesen hier gestolpert. Denn es gibt eine ganze Menge an Dingen, die mir im Voraus niemand gesagt hat. Und als es dann soweit war, kamen in mir Gefühle von Schuld, Scham, Versagen oder Angst auf. Also: Egal ob auch du dich noch am Anfang deiner Nachhaltigkeits-Reise befindest oder schon mitten drin steckst – ich hab’ dir was zu sagen! 🧡
Dies ist der zweite Teil des Artikels. Zum ersten Teil gelangst du hier.
1. Begrifflichkeiten sind am Ende des Tages auch nur Wörter
Ausdrücke und Begriffe wie “Minimalist:in”, “Zero-wastler:in” oder “Veganer:in” wirken oftmals endgültig, riesengroß und kaum erreichbar. Erinnere dich daran, dass es sich bei den Bedeutungen dieser Wörter eher um eine Art Leitfaden handelt als um absolute Regeln. Wenn du mal einen Fehler machst oder dich nicht ““perfekt”” verhältst, heißt das noch lange nicht, dass du versagt hast oder dich nicht mehr mit einem dieser Begriffe identifizieren darfst.
“Schubladen” und Labels können hilfreich sein. Denn sie geben eine Idee von dem, wofür man steht oder was einem wichtig ist. Sie können aber auch störend sein. Zum Beispiel, wenn man zwar mit einigen Inhalten, für die der Begriff steht, aber eben nicht mit allen, resoniert. Du kannst daher natürlich auch hier für dich entscheiden, ob du dich mit einem der eben genannten Begriffe “betiteln” möchtest, oder eben nicht.
Sehe diese Begrifflichkeiten aber eben bitte nicht als absolut an. Denn sonst kann es passieren, dass du einem “Perfektionismus” hinterherläufst, der so gar nicht erreicht werden kann. Besser ist, es wenn du die Inhalte dieser Label eher als Ziele siehst. Denn dann hast du etwas, auf das du hinarbeiten kannst, aber verlangst selbst nicht von dir, ab heute alles zu 100% perfekt machen zu müssen.
2. Du brauchst nicht alles aufzugeben, was du liebst
Nie wieder Pizza mit Käse? Weg mit den ganzen niedlichen Schreibtischutensilien aus Plastik? Keine Übersee-Urlaube mehr? Diese und ähnliche Fragen ploppen einem sehr schnell in den Kopf, wenn man zum ersten Mal von Begriffen wie Veganismus, Plastikfrei oder Nachhaltigkeit hört.
Ich habe gute Neuigkeiten: Du MUSST auf nichts verzichten. Die Änderung deines Lebensstils hin zu mehr Nachhaltigkeit sollte sich für dich gut anfühlen, und nicht wie ein Verzicht. Du kannst alles schrittweise angehen oder manche Sachen bewusst “unnachhaltig” machen, weil sie sich eben gerade für dich nicht umsetzen lassen. Das heißt nicht, dass man sich selbst und die eigenen Gewohnheiten nicht auch mal überdenken sollte. Sondern eben einfach, dass du selbst entscheiden kannst, was du tun und was du lassen möchtest. Da wären wir wieder bei Punkt 3 des ersten Teils dieses Artikels: Deine Reise ist ganz allein deine Reise.
Besonders im Bereich “zero waste” hat man zu Beginn schnell das Gefühl, nichts mehr konsumieren zu dürfen. Aber hey, wenn du Bücher liebst und ein e-Reader einfach nichts für dich ist, dann darfst du dir natürlich gerne weiterhin Bücher kaufen. Und zwar bitte ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Du kannst ja schauen, in welchen anderen Lebensbereichen du vielleicht etwas reduzieren oder ändern kannst.
Gleiches gilt, wenn du beispielsweise eine Künstlerin bist und daher viele verschiedene Materialien besitzt. Oder sagen wir, du liebst Musik und könntest unmöglich deine Plattenkollektion aufgeben. All das ist völlig in Ordnung! Es ist sogar besser für dich, die Dinge, die dir Freude bringen, weiter zu verfolgen. Denn wenn du all diese Dinge “der Umwelt zuliebe” aufgibst, du dann aber ein unglücklicher und unmotivierter Mensch wirst, weil dir diese Aktivitäten und Dinge fehlen, dann bringt das auf lange Sicht auch niemandem etwas.
Macht & Möglichkeiten
Eine andere Sache, an die auch ich mich immer wieder erinnern muss, ist diese: Natürlich liegt bei jedem von uns eine gewisse Verantwortung, und jede:r kann seinen / ihren eigenen Beitrag zur Gesundheit unseres Heimatplaneten beitragen. Aber trotzdem liegt nicht ALLES in unseren Händen: Auch die Unternehmen und die Politik tragen Verantwortung. Es liegt auch an ihnen, uns umweltfreundlichere Alternativen und nachhaltige Möglichkeiten zu bieten. Denn in vielen Dingen sitzen wir als Endverbraucher leider immer noch am kürzeren Hebel.
Lange Rede, kurzer Sinn: Behalte die Dinge, die du liebst und die dir wichtig sind, nah bei dir. Gib nur die Dinge auf, die sich für dich machbar anfühlen bzw. bei denen du dich auch mit (nachhaltigeren) Alternativen wohl fühlen könntest.
If you do you, you do it well! :)
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